Die Sonne strahlt, mein Herz lacht mit und so geht es gemeinsam mit meiner Nomad-Bussitznachbarin (und einem Mädchen, das sie gestern kennen gelernt hat, was sich aber bereits auf dem Tafelberg wieder von uns verabschiedet) gut gelaunt auf den Tafelberg. Wir beschließen, die faule Variante durchzuführen, also nicht nach oben zu wandern, sondern die Seilbahn zu nutzen. Die ist aber auch eine Attraktion für sich. Während man fährt, dreht sich nämlich quasi der Boden auf dem man steht, so dass man – wenn man den Tafelberg erreicht – einen 360 Grad Rundblick genießen konnte. Toll!
Auf dem Tafelberg ist es dann trotz des Sonnenscheins recht windig. Ansonsten hat man natürlich eine wundervolle Aussicht auf die Stadt als auch die umliegenden Strände und die Kaphalbinsel. Es gibt mehrere Rundwege, die leicht zu begehen sind und einem immer wieder erneut ins Staunen geraten lassen. Je nach Kondition bzw. Trittsicherheit kann man auch hier und da einfach mal querfeldein laufen. Wir haben jedenfalls viel Freude am Erkunden des Tafelbergs. Übermütig würde ich jetzt sogar nach unten wandern. Ich glaube jedoch, dass dieser Wunsch in der Wirklichkeit nicht lange anhalten wird und so nutzen wir nach über einer Stunde wieder die Seilbahn, um einige Meter tiefer zu kommen.
Anschließend setzen wir uns in den City Sightseeing Bus und fahren bis nach Camps Bay. Dort steigen wir kurz aus, weil ich den Strand nicht nur vom Bus aus sehen wollte, sondern eben auch mal den weichen Sand spüren und das Meerwasser berühren wollte. Am Strand geht es recht beschaulich zu. Viele Menschen trifft man hier nicht (Ausnahme: Das Filmteam mit seinen Yoga-Models). Das mag daran liegen, dass es aufgrund der Kälte des Atlantiks kein typischer Badestrand ist. Dafür wandeln hier aber viele Verkäufer herum, die einem Bilder, Sonnenbrillen und andere Accessoires verkaufen wollen. Ich habe dafür zwar Verständnis, bin aber trotzdem nach dem zweiten Typen genervt – vor allem, weil die ein „Nein danke, kein Interesse!“ konsequent überhören und dir dennoch alles unter die Nase halten.
Als wir dann an der City Sightseeing Bushaltestelle auf den Bus warten, sind wir natürlich erneut ein gefundenes Fressen. Dieses Mal textet uns John aus Malawi zu, der sich mit seinen Bildern seinen Lebensunterhalt verdient. Wenn ich ihn recht verstanden habe, kommt er – wie hätte es auch anders sein können? – aus einem der nahe gelegenen Townships. Naja, im Endeffekt verabschiedet er sich aber freundlich von uns. Irgendwie tut es mir ja Leid, dass wir den Menschen nichts abkaufen. Aber zum einem kann man nicht jedem etwas abkaufen und zum anderen wüsste ich gar nicht, wie ich solch ein großes Bild heil nach Deutschland bekommen sollte.
Schließlich lassen wir uns in die Innenstadt fahren, streifen über den Greenmarket Square (anstrengend, weil die Verkäufer anscheinend nicht genügend zu tun haben und man wirklich nie in Ruhe gucken kann, sondern immer gleich Ware angepriesen bekommt) und spazieren durch Company’s Garden. Unser beider Fazit: Kapstadt ist nicht wirklich schön. Klar, die Waterfront ist schick und der Tafelberg ist ein Highlight, aber sonst? Mich jedenfalls hat die Stadt nicht wirklich verzaubern können und ich bin froh, dass es bald weiter nach Malaysia geht.
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