421 Meter! So hoch ist der Hausberge Tromsøs, der Storsteinen. Und ich habe ihn bezwungen! Das mag für die meisten laienhaft klingen und ja, ich denke, dass es das auch ist. Für mich war es jedoch eine kleine Challenge. Immerhin bin ich weder besonders sportlich noch bin ich mit Wanderurlaub groß geworden. Die höchste Erhebung in meiner Nähe ist mit etwas mehr als 75 Metern der Große Bunkerberg, ein typischer Trümmerberg in Berlin. Und Berlin ist halt Flachland. Daher bin ich (zumindest gefühlt) noch nie in meinem Leben so viele Höhenmeter gewandert, habe mehr geschwitzt, gekeucht und innerlich über meine Ideen geflucht. Ich habe mich so gefühlt, als ob ich ein neues Herz, eine neue Lunge und am Besten auch gleich noch ein Paar neue Beine brauche.
Dabei fing es so gut an. Bei der Seilbahnststion Fjellheisen habe ich mich für den einfacheren, dafür aber längeren Weg auf den Berg entschieden. Dieser führt angenehm durch einen Wald, nur die Wurzeln sind manchmal tückisch und ließen mich bei Unachtsamkeit beinahe stolpern. Doch dann kam der „schlimme“ Teil: Ununterbrochen aufwärts gehen. Mein Körper macht das nicht mit, lässt mich mehr als einmal stehen bleiben, um nach Luft zu ringen. Meine Kleidung klebt an mir, meine Haare sind klitschnass; ich will nicht mehr.
Und gemein wie das Leben manchmal so ist, ging es den anderen Menschen nicht so. Kein: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Die anderen Touristen laufen den Weg ausdauernd und schneller hoch als ich. Einige Einheimischen sind ihn sogar entlang gejoggt. Als ob mich jemand verhöhnen möchte.
Erst am oberen Berghang wird es wieder angenehm. Meine Füße gehen über weichen Moosboden und der Blick über Tromsø mag die Strapazen ein wenig entschuldigen. Und eigentlich war es auch gar nicht so schlimm. Und selbst wenn: Ich habe es geschafft. Runter vom Berg nehme ich dann allerdings die Seilbahn (110 NOK; Hin- und Rückfahrt 170 NOK).
Keine Kommentare