Pulau Redang ist grundsätzlich eine schöne Insel und hat mehrere vorgelagerte unbewohnte Inseln. Das finde ich charmant. Und doch ist Pulau Redang nicht mein Paradies. Die Insel ist einfach zu voll. Vor allem die Chinesen fallen in Massen auf die Insel ein, was vor allem beim Schnorcheln ein Problem ist. Es gibt – anders als bei den Perhentians – kaum Individualtourismus, sondern nur große Ressorts, so dass ich mir so vorkomme als wäre ich im (teuren) Pauschalurlaub. Das hat natürlich auch Vorteile. Es ist auf eine gewisse Art anonymer, die Zimmer sind besser ausgestattet als so manche Strandhütte und die Nahrungsversorgung ist durch Buffets gesichert. Der breite Strand am nördlichen Abschnitt des Long Beach lädt zudem zum entspannten Baden oder Wellenspringen ein. Angst, auf eine Koralle zu treten, muss man hier eher nicht haben, was besonders für kleine Kinder von Vorteil ist. Für Schnorchler heißt das allerdings, dass sie gezwungen sind, an einer Schnorcheltour teilzunehmen. Zudem herrscht reger Bootsverkehr und an einigen Stellen muss man Acht geben, dass man nicht ausversehen angefahren wird.
Im Vergleich fand ich meinen Aufenthalt auf Pula Perhentian Besar schöner und würde eher noch einmal zu Abdul fahren (dann allerdings in einem „besseren“ Chalet mit Klimaanlage und warmen Wasser) als nach Redang zu reisen. Irgendwie fühlte ich mich auf Perhentian Besar freier und und fand die Atmosphäre entspannter.
Jedenfalls hatte ich auf Redang ganz brav ein Schnorchel-Package gebucht, d.h. dass in meinem Fall drei Schnorchelausflüge während meines Aufenthalts inklusive waren. Das war ganz gut organisiert. Jeden Tag gab es zwei reguläre Schnorchelausflüge, wobei der Trip am Vormittag in der Regel immer zum Marine Park führte und nachmittags meist eine Insel angefahren werden sollte. Bei dem Trip, wo man mitmachen möchte, schreibt man sich einfach ein und schon kann es losgehen. Die Betreuer der Schnorcheltrips waren wirklich nette, witzige Jungs; nur wo es so genau hingeht, das haben sie verschwiegen. Jedenfalls sollte ich laut Plan zweimal zu einer Insel fahren und beide Male war ich irgendwo, nur nicht an einer Insel. An einem Tag habe ich dann mal nachgefragt und erhielt, die Antwort, dass sie das Ziel wegen der Strömung geändert hätten. Aha. Ist auch in Ordnung, nur könnte man seine Gäste darüber informieren, oder?!
Leider habe ich wieder weder Schildkröte noch Hai sehen können, sondern nur die üblichen Tropenfische und (toten) Korallen, die es größtenteils auch schon auf Perhentian Besar zu bestaunen gab. Das fand ich etwas schade. Wahrscheinlich ist mir mehr einfach nicht vergönnt. Dafür habe ich aber eine bahnbrechende Idee, um einige Korallen in Malaysia zu schützen. Verbietet einfach 90 Prozent der Chinesen den Zugang. Wie ich darauf komme? Man braucht nur eins und eins zusammenzählen: Viele Chinesen tragen Wasserschuhe, auch wenn sie zum Schnorcheln rausfahren. Nur, wofür? Richtig, um mangels Schwimmkenntnis oder was weiß ich, schön auf die Korallen raufzutreten. Na klasse!
Ansonsten habe ich mir meine Zeit mit Lesen vertrieben, „musste“ mich bestimmt über eine Stunde mit einem Hotelangestellten unterhalten (ja, Alleinreisende sind immer das Flirt/Gesprächsopfer), bin den Wellen entgegen gesprungen und habe beim Buffet nach essbaren Gerichten gesucht. Also, im Großen und Ganzen war ich genauso faul wie auf den Perhentians. Aber irgendwie ist das doch auch der Grund, warum man ans Meer fährt: Seele baumeln lassen und sonst nichts tun.
1 Kommentar
Zauberlehrling3
27. September 2013 at 9:40Die Bilder sind toll!! 😀 Momentan sitze ich total verträumt, schmachtend, neidisch und seufzend vor’m PC und wäre soooo gern auch auf der Insel! 😀 Das sieht sooo schön aus. Und ich sitz hier im herbstlichen Berlin fest! Naja irgendwann… . Dann werde ich tolle Bilder bloggen und andere werden sich von zu Hause wegräumen. 😛 Genieß bloß deine Zeit dort! Hier zu Hause verpasst du gerade absolut nichts! 😉